29.09.2006 – Erfurt, Centrum

Konzertbericht und Setliste by tepperw, THX!

Eines der besten Boa Konzerte, die ich je gesehen habe, war das Boa Re-Mastered Konzert in Erfurt. Angestachelt durch die positiven und begeisterten Lobeshymnen auf den Boa-Fanseiten, hatte ich meine Erwartungen dementsprechend hochgeschraubt und wurde nicht enttäuscht. Sogar meinem boamäßig eingearbeiteten Mann hat´s gefallen und das soll was heißen! Es war einfach megageil, ich weiß nicht welche Worte ich noch auspacken soll. Nach der „Doors“-ähnlichen Vorband, deren Namen mir leider entfallen ist, ging es endlich los. Die Spannung und die Hitze im Centrum stiegen und entlud sich mit großen Applaus als Phillip, Pia und die Band die Bühne betraten und „Laugh, Planet“ anstimmten. Von Anfang an ging das Publikum voll ab, Boa wurde gefeiert wie noch nie und ab „Kill your Ideals“ bebte die menschenvollgestopfte Bude. Ein freundlich gesinnter Boa tapste wie ein großer Tanzbär über die Bühne, erläuterte die Songs und spielte mehr Gitarre als sonst. Verdammt textsicher, der Mann, selten schaute er in sein geliebtes Gesangsbuch. Pia war entzückend wie immer; Toett, David, Moses und Mike spielten sehr konzentriert und hatten trotzdem Spaß dabei. Lustig fand ich eine Passage im Refrain bei „They paínt the silence“, als nur noch die Damen im Saal mit Pia sangen, was ich sonst von „International Moskito“ herkenne. Plötzlich hörten alle Männer auf mit singen. Huch, und ich mit meiner Gieskannenstimme, naja, mmm. Jeder hat ja so seine Lieblingslieder, auf die er am meisten wartet. Meine waren „Laugh, Planet“, „You sent all my Letters, „Andy W.“, „I don´t need your Summer“, „Ernest Statue“ und „The Day I lost my sleep“. Herrlich detailtreu gespielt. Leider kam das Publikummitschreilied „Rocshee“ nicht, denn „Annie….“ hatte Vorrang. Obwohl ich seit der „Boaphenia“ dabei bin, habe ich viele Lieder noch nie live gehört. Auf und vor der Bühne wurde mächtig geschwitzt. Boa behielt hartnäckig das Sakko an, wundert mich immer wieder, wo er doch früher 2x das Hemdchen gewechselt hat. Es war einfach nostalgisch schön. Es hätte so hübsch weitergehen können und wenn die Herzkasper- Gefahr für beide Seiten am größten ist, ist dann Schluß und vorbei. Aber wozu der große Aufwand, das Einstudieren und Proben der Songs für nur 8 Konzerte! Heftet Boa über 20 Seiten aus seinem Sangeshefter jetzt wieder aus? Ich denke mal im Namen Aller zu sprechen: Die Tour muß weiter gehen!!!!!!!!!!

5 Kommentare zu “29.09.2006 – Erfurt, Centrum”

  1. Denn diese Tour will jeder sehen – deshalb muss sie weitergehen.

    Ohja, soviel Textlernerei – und natürlich insgesamt Einstudierungseifer seitens der Band – muss noch etwas ausgenutzt werden. In Leipzig?

    Immerhin zählt jetzt die Ausrede nicht mehr, die Band kenne ja schließlich die alten Songs gar nicht 😉

  2. Das Konzert in Erfurt war einfach grandios und wunderbar und ich war dabei!
    Der Club war sehr gut gefüllt und die Atmosphäre entspannt. Es dauerte zwar zwei Songs, bis das Publikum aufgetaut war und viele anfingen zu tanzen und zu springen. Danach steigerte sich die Stimmung immer mehr, bis sie bei den Zugaben überbordete.
    Sprechchöre waren kaum zu hören, aber das tat der Stimmung keinen Abbruch. Was an Sprechgesängen seitens des Publikums fehlte, wurde durch euphorisches Klatschen, Pfeifen und Kreischen wett gemacht.
    Boa und die Band waren gut drauf und entspannt. Ich hatte erst einige Bedenken, dass Boa alte Platten noch mal rausbringt. Aber die Lieder klangen frisch und unverbraucht. Man merkte der Band (und dem Publikum erst recht) an, wie viel Freude sie hatten.
    Ich war überrascht, wie gut die alten Lieder funktioniert haben. Sogar „Tragic mystery of Stockhausen“ erzeugte keinen Bruch im Konzert sondern fügte sich fast schon harmonisch in den Rest. Gut gefallen hat mir auch, dass Pia einen größeren Gesangsanteil hatte. Sie hat die Bude auch zum Rocken gebracht. Boa war recht gesprächig und verriet z. B. sogar, dass er nicht mehr wisse, wovon „Scotland Yard“ handele. Bis dahin hat mich das gar nicht so interessiert aber jetzt will ich das unbedingt wissen.
    Die Songs waren sehr gut ausgewählt, ich habe keinen vermisst. Ich war veblüfft, wie zeitgemäß die alten Songs klangen. Die Experimentierfreude von damals ist super in den Liveversionen umgesetzt worden.
    Von mir aus hätte das Konzert noch viiieeel länger dauern können. Obwohl die zwei vollen Stunden für Boa-Verhältnisse schon sehr lang sind. Da möchte ich an dieser Stelle gleich noch einen Appell an Herrn Boa loswerden: Bitte spiel etwas länger als die sonst üblichen 90 Minuten, die sind einfach zu kurz. Wie man z.B. in Erfurt gesehen hat, halten die Fans durchaus länger durch.
    Danke Boa, dass ich das erleben durfte.
    Und bitte, hör nicht auf. Wir brauchen dich noch lange.

  3. Ich kann mich meinen Vorrednern nur anschließen. Das Konzert war seit langem das beste, was ich je erlebt hatte. Die Stimmung im Publikum war kaum zu toppen und die Band war einfach nur genial drauf. Mein Mann und ich sind zwar lädiert mit einigen blauen Flecken nach Hause gegangen, aber es tat unserer Begeisterung keinen Abbruch. Ich fühlte mich an mein allererstes Boa-Konzert im September 1991 in Erfurt im Jugendzentrum „Moskauer Platz“ erinnert. Für mich war es einfach wunderbar, viele alte Songs zu hören, die ich noch nie zu einem Boa-Konzert gehört hatte, wie Laugh Planet, Andy W. oder Tragic Mastery… Das nächste Boa-Konzert werden wir auf alle Fälle wieder besuchen. Vielen Dank Boa und dem Voodooclub für dieses grandiose Erlebnis!
    Eine Frage noch am Rande: Weiß jemand den Namen der Vorgruppe?

  4. Die Vorgruppe heisst Vishnu (www.vishnu.no)

  5. Man mag gar nicht von „Re-Mastered“ sprechen, dafuer klangen die Titel viel zu frisch, als waeren sie eben erst des Meisters Feder entsprungen.
    Wo war eigentlich an diesem Abend die „gute Seele“ vom Voodooclub, der Roady (Fraggle?) mit dem roten Basecap?

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